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Informationen & Leistungen

Informieren Sie sich auf unserer Website genauer über Ihre Möglichkeiten und Pflichten sowie unsere Leistungen. Bei offenen Fragen beraten wir Sie auch gerne persönlich

Woher erfahre ich, ob sich auf meinem Baugrund ein Bodendenkmal befindet?

Für Sie als bauplanende Person ist es wichtig, möglichst früh zu erfahren, ob sich ein Bodendenkmal auf dem Gelände befindet. Denn je früher Sie davon wissen, desto besser lassen sich die archäologischen Arbeiten in den Baustellenbetrieb integrieren. Um dies zu gewährleisten, ist die Landesdenkmalpflege in der Regel schon früh bei der Aufstellung der Flächennutzungs- und Bebauungspläne involviert. Wenn nicht gänzlich geklärt ist, ob ein Bodendenkmal vorliegt, werden Voruntersuchungen wie Sondagen und Begehungen durchgeführt.

Tritt die Fundstelle erst während der Bautätigkeit zu Tage, besteht gemäß § 20 DSchG eine Meldepflicht gegenüber der archäologischen Denkmalpflege. In diesem Fall wird versucht, den Einfluss archäologischer Rettungsmaßnahmen auf den Baufortschritt so gering wie möglich zu halten.

Im Serviceportal des Landes Baden-Württemberg können Sie sich über die denkmalrechtliche Genehmigung informieren sowie die für Ihr Projekt zuständige Behörde herausfinden.

Ich habe Auflagen bezüglich der Bodendenkmalpflege bekommen. Was mache ich jetzt?

Wenn Sie zu Ihrem Bauvorhaben Auflagen vom Landesamt für Denkmalpflege erhalten haben, ist Ihr nächster Schritt, bei der Unteren Denkmalbehörde eine denkmalrechtliche Genehmigung zur Bebauung der Fläche bzw. zur Zerstörung des Denkmals zu beantragen. Nach Austausch einer vom Landesamt für Denkmalpflege erstellten und von Ihnen unterschriebenen und zurückgesendeten Investorenvereinbarung kann die von Ihnen beauftragte Grabungsfirma die Grabungsgenehmigung beantragen, welche in der Regel innerhalb von drei Wochen bearbeitet wird. Ohne diese Grabungsgenehmigung darf die Grabungsfirma nicht aktiv werden.

In dieser Zeit wird die beauftragte Firma das weitere Vorgehen in Absprache mit Ihnen planen, sodass im Optimalfall eine enge Verzahnung von archäologischen und bauhandwerklichen Tätigkeiten möglich wird.

Welche Informationen und Unterlagen benötigt ArchaeoBW für ein Angebot?

Wenn sich auf Ihrem Baugrund ein Bodendenkmal befindet und Sie eine denkmalrechtliche Genehmigung erhalten haben, können Sie eine Grabungsfirma mit den archäologischen Arbeiten beauftragen.

Um Ihnen ein gutes Angebot erstellen zu können, benötigen wir folgende Informationen von Ihnen:

  • Das vom Landesamt für Denkmalpflege erstellte Leistungsverzeichnis über die archäologische Maßnahme
  • Geplanter Baubeginn, Zeitplan für andere relevante Bauarbeiten (z. B. Abriss von Bestandsgebäuden) und gewünschter Maßnahmenbeginn
  • Gewünschte Angebotsadresse sowie Kontaktdaten einer für das Projekt zuständigen Person im Fall von Rückfragen
  • Lage, Art und Umfang des Bauvorhabens (maßstäblicher Lageplan)
  • Umfang und Tiefe des Bodeneingriffs
  • Sofern vorhanden: Sondagebericht der Voruntersuchungen des Landesamtes für Denkmalpflege

Wie lange dauert eine Ausgrabung und was kostet sie?

Dauer und Kosten einer archäologischen Grabung sind kaum pauschal zu beantworten, sondern hängen von verschiedenen Faktoren ab:

  • Flächengröße
  • Befundkomplexität:
    Findet eine Grabung innerhalb eines seit dem Mittelalter bebauten Stadtkerns statt, können zahlreiche archäologische Befunde (Mauern, Latrinen) und Schichten vorhanden sein. Deren komplexes Zusammenspiel zu klären beansprucht einiges an Zeit. Auch Bestattungen (Friedhof, Gräberfeld) sind in der Regel zeitaufwendig, denn diese müssen sorgfältig freigelegt und geborgen werden.
    Auf einer (großen) Flächengrabung hingegen finden sich meist Siedlungsspuren in Form von Pfostengruben und Grubenhäusern. Durch überwiegend landwirtschaftliche Nutzung kam es hier nicht zu einer Überlagerung mehrerer Siedlungen. Deshalb gestalten sich die Untersuchungen deutlich einfacher und dadurch schneller.
  • Vor-Ort-Bedingungen:
    Während bei Flächengrabungen zumeist viel Fläche für die Abraumlagerung, sowie Zufahrtsstraßen für Lkw u. ä. existieren, bieten Stadtkerngrabungen hingegen schwierigere Bedingungen: Die Fläche ist oft durch Nachbargebäude, moderne Leitungen und Kanäle, sowie enge Straßen begrenzt. Dadurch ist ein höherer logistischer Aufwand notwendig.
  • Nachbearbeitung:
    Eine archäologische Grabung findet nicht nur auf der Fläche statt: Auch die essenziellen Leistungen wie Fundbearbeitung, Datenaufarbeitung, sowie das Schreiben des Abschlussberichtes müssen berücksichtigt werden. Mit uns als Partner verzögern diese den Baubeginn nicht, müssen jedoch auch in die Kostenkalkulation mit einfließen.
    Der Umfang der Nachbearbeitung hängt hauptsächlich davon ab, wie fundaufwendig und komplex die Grabung war: Die Ausgrabung in einer römischen Siedlung ist zum Beispiel normalerweise fundaufwendiger als eine vergleichbare Siedlung des Neolithikums. Die Planerstellung eines frühmittelalterlichen Gräberfelds ist aufwendiger als die einer metallzeitlichen Siedlung.

Für eine genauere Einschätzung von Umfang, zeitlichem Aufwand und damit den Kosten finden meist kleine Voruntersuchungen statt (sogenannte harte Prospektion). Hier wird nicht das ganze Gelände untersucht, sondern nur ein Ausschnitt. So kann ein Einblick in die zu erwartende Befundsituation gewonnen werden.

Wie arbeitet ArchaeoBW?

  • Nach Vorschrift:
    Wenn Sie eine archäologische Fachfirma mit der Untersuchung Ihres Bauareals beauftragen, kann diese nicht sofort mit den Untersuchungen beginnen. Zunächst muss die Firma eine Grabungsgenehmigung beim Landesamt für Denkmalpflege beantragen. Die Bearbeitung des Antrags dort dauert mindestens 3 Wochen. Erst danach darf die Grabungsfirma so richtig vor Ort aktiv werden. Jede Grabung unterliegt auch immer den vom Landesamt für Denkmalpflege erlassenen Richtlinien. So wird gewährleistet, dass jedes Denkmal unter gleichen Voraussetzungen untersucht und dokumentiert wird. Darüber hinaus gelten die Richtlinien auch für die Grabungsorganisation, den Personaleinsatz und die Abgabe der Dokumentation.

 

  • Schnell und sorgfältig durch modernste Technik:
    Um einen möglichst zügigen und reibungslosen Ablauf der Grabungen und damit auch eine erfolgreiche Durchführung Ihres Projektes zu gewährleisten, setzen wir auf eine überwiegend technische Dokumentation der archäologischen Funde und Befunde. Das bedeutet, dass wir die Flächen z. B. mit einer DJI-Fotodrohne in vielen Einzelaufnahmen dokumentieren. Diese werden im Büro zu einem detaillierten 3D-Modell zusammengerechnet und ersetzen die im Feld sehr viel zeitaufwändigeren Handzeichnungen. Außerdem müssen bei dieser Technik die Befunde nicht mehr einzeln mit der Totalstation „umzeichnet‟ werden – dies kann ebenfalls im Büro am PC geschehen. Die Datenverarbeitung findet bereits zeitgleich zur Arbeit im Feld statt.

 

Unsere Arbeitsmethodik wurde von den ArchaeoBW-Geschäftsführern Dr. Przemysław Sikora und Marcel Hagner auf einer Flächengrabung des Landesamts für Denkmalpflege in Kirchheim/Teck 2014 getestet. Dort zeigte sich, dass diese Methode schneller und dabei genauso detailliert und effizient ist, wie die herkömmliche Dokumentationsweise per Hand (nachzulesen in: J. Bofinger ‒ M. C. Hagner ‒ P. Sikora ‒ Chr. Steffen, Linearbandkeramik am Albtrauf ‒ Ausgrabungen in der frühneolithischen Siedlung von Kirchheim unter Teck, „Hegelesberg‟, in: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2014 (Darmstadt 2015) 68‒71).

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